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Wasserhärte

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  • Beitrag zuletzt geändert am:20. November 2023

Wasser – die Quelle des Lebens und ein alltäglicher Begleiter, dessen Qualität wir oft als selbstverständlich hinnehmen. Doch eines der wesentlichen Merkmale, die Wasserqualität definieren, ist die Wasserhärte. Dieser Artikel taucht ein in die Welt der Mineralien, wie Kalzium und Magnesium, die maßgeblich bestimmen, ob wir es mit hartem oder weichem Wasser zu tun haben. Wir betrachten, wie sich die geologischen Pfade des Wassers auf dessen Härtegrad auswirken, was „harte“ und „weiche“ Wasserqualität genau bedeutet, und wie diese Eigenschaften unsere Gesundheit, unsere Haushalte und unseren Alltag beeinflussen.

Wasserhärte – Wodurch definiert sie sich?

Die Wasserhärte wird durch das Vorhandensein von Mineralien, insbesondere Kalzium und Magnesium, bestimmt. Wenn Wasser eine hohe Konzentration dieser Mineralien aufweist, wird es als „hart“ eingestuft, während Wasser mit geringem oder keinem Mineraliengehalt als „weich“ gilt.

Die Wasserhärte bestimmt sich durch die Gesteinsarten durch welche das Wasser zuvor fließt. Der Grund hierfür ist, dass sich beim Durchfluss des Wassers durch das Gestein die darin enthaltenen Minaralien lösen. Wenn es durch Kalkstein und Dolomit fließt, welche beide einen hohen Kalzium und Magnesium Anteil haben, wird es hart. Falls es durch eine anderer Gesteinsart welche keinen so hohen Anteil an den beiden Mineralien hat wird es entsprechend weicher.

Ab wann wird Wasser als hart oder weich bezeichnet?

Sowohl in Deutschland als auch international gibt man den Härtegrad des Wassers in mmol/l (Millimol pro Liter) an.

Mit der Novellierung des Wasch- und Reinigungsmittelgesetzes im Jahr 2007 wurde die Wasserhärte in drei Kategorien unterteilt:

  • Weiches Wasser: weniger als 1,5 mmol Kalziumcarbonat je Liter
  • Mittelweiches Wasser: 1,5 bis 2,5 mmol Kalziumcarbonat je Liter
  • Hartes Wasser: mehr als 2,5 mmol Kalziumcarbonat je Liter

Wie hart ist unser Wasser in Deutschland?

Die Wasserhärte in Deutschland variiert sehr stark und ist je nach Region unterschiedlich. Nachfolgend finden Sie eine Grafik welche die Wasserhärte in den Bundesländern zeigt.

Welche Wasserhärte ist optimal?

Die perfekte Wasserhärte gibt es nicht. Die Vorteile von hartem und weichem Wasser sind je nach Situation unterschiedlich. Hartes Wasser enthält wichtige Mineralien für die Gesundheit, kann aber auch zu Kalkablagerungen führen. Weiches Wasser mit weniger als 1,5 mmol je Liter ist besser für die Langlebigkeit der Geräte und reduziert Kalkablagerungen, enthält aber möglicherweise weniger Mineralien. Beide Arten haben somit Ihre Vor- und Nachteile, welche wir im folgenden Vergleich näher beleuchten werden.

Vor- und Nachteile von hartem Wasser

Vorteile

  • Liefert wichtige Mineralien wie Kalzium und Magnesium.
  • Kann den Geschmack des Wassers verbessern.

Nachteile

  • Verursacht mehr Kalkablagerungen in Rohrleitungen und Haushaltsgeräten.
  • Schlechter löslich im Bezug auf Seife, was zu mehr Seifen-/Reinigungsmittelvebrauch führt.
  • Begünstigt das austrocknen der Haare, sowie der Haut.

Vor- und Nachteile von weichem Wasser

Vorteile

  • Weniger Kalkablagerungen in Rohrleitungen und Haushaltsgeräten.
  • Weniger Seifen- und Reinigungsmittelbedarf.
  • Einfacheres Reinigen von Oberflächen und Geschirr.
  • Besser für Haut und Haare.

Nachteile

  • Enthält weniger Mineralien
  • Möglicherweise etwas säuerlicher Geschmack im Vergleich zu hartem Wasser
  • Die Kosten für das Weichmachen des Wassers, wenn Ihr Wasser natürlich hart ist.

Wie Messe ich die härte meines Wassers?

Es gibt drei verschiedene Methoden welche genutzt werden können. Im Detail stehen Ihnen die folgenden Optionen zur Verfügung:

Teststreifen:

Bei den meisten Apotheken oder Onlinehändlern wie beispielsweise Amazon lassen sich sehr kostengünstig Teststreifen erwerben. Sie müssen diesen lediglich kurz in ein Glas mit Wasser halten und im Anschluss schütteln. Nach ein paar Minuten können Sie den Härtegrad ablesen.

Titriplex III:

Die zweite Möglichkeit ist das verwenden einer sogenannten Titrierlösung. Es handelt sich hierbei um eine chemische Flüssigkeit welche Sie in das Wasser geben. Für die Verwendung benötigen Sie ein Gefäß welchen Sie mit Wasser füllen und verschließen können. Um die Wasserhärte zu ermitteln geben Sie einen Tropen der Titrierlösung in das Wasser, verschließen das Gefäß und schütteln es. Diesen Vorgang wiederholen Sie so oft, bis sich das Wasser verfärbt. Durch die Anzahl der benötigten Versuche ergibt sich die Wasserhärte.

Labortest

Die letzte und aufwändigste Möglichkeit ist, die Wasserhärte durch ein Labor ermitteln zu lassen. Durch die Auswertung im Labor erhalten Sie die exakteste Messung und können zusätzlich auch noch andere wichtige Werte ermitteln lassen. Es ist aber definitiv auch die teuerste der drei Varianten und Sie müssen zudem mehrere Wochen warten, bis Sie Ihr Ergebnis bekommen.

Wie enthärte ich mein Wasser?

Um Ihr Wasser zu enthärten gibt es spezielle Systeme die mit verschiedenen Prozessen arbeiten um Ihr Wasser zu enthärten. Im wesentlichen handelt es sich hierbei um Ionenaustauschsystemen oder Umkehrosmoseanlagen. Wenn Sie die beiden Systeme und deren Funktionsweise genauer interessieren, klicken Sie gerne HIER. Für eine natürliche Entkalkung ihrer Haushaltsgeräte können sie auf bekannte Haushaltsmittel wie Essig oder Zitronensäure zurückgreifen. Beide Mittel sind sehr effektiv und helfen dabei, das Leben Ihrer Haushaltsgeräte zu verlängern.

Fazit

Die Wasserhärte, die durch den Mineralgehalt bestimmt wird, wirkt sich auf die Qualität des Leitungswassers und verschiedene Aspekte des täglichen Lebens aus. Sowohl hartes als auch weiches Wasser hat Vor- und Nachteile und wirkt sich auf die Gesundheit und die Lebensdauer von Haushaltsgeräten aus. In diesem Artikel werden die Komplexität der Wasserhärte, ihre Auswirkungen sowie Mess- und Anpassungsmethoden untersucht. Letztendlich ist der Umgang mit der Wasserhärte eine persönliche Entscheidung, die von den individuellen Bedürfnissen und geologischen Bedingungen abhängt.