Eines der wesentlichen Merkmale, welche die Wasserqualität definieren, ist die Wasserhärte. In diesem Artikel erfahren Sie alles, was Sie zu diesem Thema wissen müssen.
Angefangen, wie sich die Wasserhärte überhaupt definiert, bis hin zu den möglichen Vor- und Nachteilen, welche sich dadurch ergeben, aber auch Lösungsmöglichkeiten für die Nachteile.
Wasserhärte - Wodurch definiert sie sich?
Die Wasserhärte wird durch Mineralien, insbesondere Kalzium und Magnesium, bestimmt. Wenn Wasser eine hohe Konzentration dieser Mineralien aufweist, wird es als „hart“ eingestuft, während Wasser mit geringem oder keinem Mineraliengehalt als „weich“ gilt.
Die Wasserhärte bestimmt sich maßgeblich durch die Gesteinsarten, durch welche das Wasser zuvor fließt. Der Grund hierfür ist, dass sich beim Durchfluss des Wassers durch das Gestein die darin enthaltenen Mineralien lösen.
Wenn es durch Kalkstein und Dolomit fließt, welche beide einen hohen Kalzium- und Magnesium-Anteil haben, wird es hart. Falls es durch eine andere Gesteinsart welche keinen so hohen Anteil an den beiden Mineralien hat, wird es entsprechend weicher.
Ab wann wird Wasser als hart oder weich bezeichnet?
Sowohl in Deutschland als auch international gibt man den Härtegrad des Wassers in mmol/l (Millimol pro Liter) an.
Mit der Novellierung des Wasch- und Reinigungsmittelgesetzes im Jahr 2007 wurde die Wasserhärte in drei Kategorien unterteilt:
- Weiches Wasser: weniger als 1,5 mmol Kalziumcarbonat je Liter
- Mittelweiches Wasser: 1,5 bis 2,5 mmol Kalziumcarbonat je Liter
- Hartes Wasser: mehr als 2,5 mmol Kalziumcarbonat je Liter
Wie hart ist unser Wasser in Deutschland?
Die Wasserhärte in Deutschland variiert sehr stark und ist je nach Region unterschiedlich. Nachfolgend finden Sie eine Grafik, welche die Wasserhärte in den Bundesländern zeigt.
Welche Wasserhärte ist optimal?
Die perfekte Wasserhärte gibt es nicht. Die Vorteile von hartem und weichem Wasser sind je nach Situation unterschiedlich. Hartes Wasser enthält wichtige Mineralien für die Gesundheit, kann aber auch zu Kalkablagerungen führen.
Weiches Wasser mit weniger als 1,5 mmol je Liter ist besser für die Langlebigkeit der Geräte und reduziert Kalkablagerungen, enthält aber möglicherweise weniger Mineralien.
Vor- und Nachteile von hartem Wasser
Vorteile
- Liefert wichtige Mineralien wie Kalzium und Magnesium.
- Kann den Geschmack des Wassers verbessern.
Nachteile
- Verursacht mehr Kalkablagerungen in Rohrleitungen und Haushaltsgeräten.
- Schlechter löslich im Bezug auf Seife, was zu mehr Seifen-/Reinigungsmittelvebrauch führt.
- Begünstigt das austrocknen der Haare, sowie der Haut.
Vor- und Nachteile von weichem Wasser
Vorteile
- Weniger Kalkablagerungen in Rohrleitungen und Haushaltsgeräten.
- Weniger Seifen- und Reinigungsmittelbedarf.
- Einfacheres Reinigen von Oberflächen und Geschirr.
- Besser für Haut und Haare.
Nachteile
- Enthält weniger Mineralien
- Möglicherweise etwas säuerlicher Geschmack im Vergleich zu hartem Wasser
- Die Kosten für das Weichmachen des Wassers, wenn Ihr Wasser natürlich hart ist.
Wie messe ich die Wasserhärte selbst?
Teststreifen:
Bei den meisten Apotheken oder Online Händlern wie beispielsweise Amazon lassen sich sehr kostengünstige Teststreifen erwerben. Sie müssen diesen lediglich kurz in ein Glas mit Wasser halten und im Anschluss schütteln. Nach ein paar Minuten können Sie den Härtegrad ablesen.
Labortest
Die deutlich aufwändigere Möglichkeit ist, die Wasserhärte durch ein Labor ermitteln zu lassen. Durch die Auswertung im Labor erhalten Sie die exakteste Messung und können zusätzlich auch noch andere wichtige Werte ermitteln lassen.
Wie enthärte ich mein Wasser?
Um Ihr Wasser zu enthärten, gibt es spezielle Systeme, die mit verschiedenen Prozessen arbeiten, um Ihr Wasser zu enthärten. Im Wesentlichen handelt es sich hierbei um Ionenaustausch Systemen oder Osmoseanlagen.
Wenn Sie die beiden Systeme und deren Funktionsweise genauer interessieren, klicken Sie gerne HIER. Für eine natürliche Entkalkung ihrer Haushaltsgeräte können sie auf bekannte Haushaltsmittel wie Essig oder Zitronensäure zurückgreifen. Beide Mittel sind sehr effektiv und helfen dabei, das Leben Ihrer Haushaltsgeräte zu verlängern.
Unser Fazit
Die Wasserhärte, die durch den Mineralgehalt bestimmt wird, wirkt sich auf die Qualität des Leitungswassers und verschiedene Aspekte unseres täglichen Lebens aus. Durch die moderne Technik können Sie mittlerweile die Härte Ihres Wassers beeinflussen und dadurch selbst wählen, wie hart Sie Ihr Wasser mögen.