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Nördlicher Nadelwald

Allgemein:

Der nördliche Nadelwald, auch borealer Nadelwald oder Taiga genannt, ist die nördlichste Vegetationszone, in der Bäume und größere Sträucher wachsen. Hier gibt es noch große, zusammenhängende Urwälder. Die Durchschnittstemperatur beträgt in dieser Vegetationszone nur etwa -15 Grad Celsius bis 0 Grad Celsius. Es regnet im Durchschnitt etwas weniger als 600 mm.

Klima:

In der Vegetationszone der borealen Nadelwälder herrscht ein ausgeprägtes Jahreszeitenklima, was bedeutet, dass die klimatischen Eigenschaften sich im Sommer und im Winter sehr stark voneinander unterscheiden. Im Winter können die Temperaturen unter -50 Grad Celsius sinken, während in den Sommermonaten bis zu +30 Grad Celsius erreicht werden. Zum Großteil des Jahres herrscht allerdings kaltes Klima, sodass das Jahrestemperaturmittel unter 0 Grad Celsius liegt und große Flächen lange mit Schnee bedeckt sind. Die Niederschlagsmenge beträgt durchschnittlich etwas weniger als 600m pro Jahr, in Küstengebieten ist der Niederschlag allerdings etwas höher. Aufgrund der langen Frostperioden, dem vergleichsweise niedrigen Niederschlag und der Rückhaltung des Niederschlags durch die Baumkronen sowie die Moose ist der boreale Nadelwald insgesamt ein Wasserüberschussgebiet, in dem sich häufig Sümpfe und Teiche bilden.

Vegetation (Flora):

Die Vegetationszone des nördlichen Nadelwaldes ist – wie die Bezeichnung vermuten lässt – größtenteils von intakten Nadelwäldern bedeckt. Die Waldbestände bestehen zu großen Teilen aus Fichten-, Tannen-, Kiefern- und Lärchenbewuchs – vereinzelt gedeihen auch Laubbäume wie Birken oder Weiden. Außer dem recht artenarmen Waldbewuchs finden sich Waldbodenpflanzen wie Moose, Flechten und Kräuter.

Tierwelt (Fauna):

Zahlreiche Vogelarten, die vom im Frühjahr und Sommer sehr reichen Insektenangebot profitieren, sowie verschiedene Reptilien- und Amphibienarten sind in dieser Zone beheimatet. Zudem finden sich Säugetiere wie Elch, Wolf, Fuchs, Bär, Marder, Hase und Biber. In Seen und Flüssen kommen verschiedenste Fischarten (z.B. Lachse) vor. Alle Tiere, die in den borealen Nadelwäldern beheimatet sind, müssen mit extremen Klimaschwankungen zurechtkommen und halten deshalb Winterschlaf oder nehmen weite Wanderungen auf sich (z.B. Zugvögel).

Nutzung des Menschen:

Wie in der Tundra ist es durch die niedrigen Temperaturen sowie die nährstoffarmen Böden im Nördlichen Nadelwald kaum möglich, Landwirtschaft zu betreiben. Stattdessen stellt die Forstwirtschaft in dieser Vegetationszone einen bedeutenden Wirtschaftsfaktor dar. Aufgrund des riesigen Vorkommens von Nadelholzbäumen und der hohen Nachfrage nach Holz, ist die Fortswirtschaft besonders lukrativ. Etwa 90% des Papier- und Schnittholzbedarfs kann durch die borealen Nadelhölzer gedeckt werden. Weitere wichtige Wirtschaftssektoren sind die Jagd und die Fischerei.

Auswirkungen des Klimawandels:

Die Klimaerwärmung wird auch auf den Nördlichen Nadelwald deutlichen Einfluss nehmen. Wie bei allen Vegetationszonen, verschiebt sich durch veränderte klimatische Bedingungen die Zone des Nördlichen Nadelwalds. Die Vegetation breitet sich weiter nach Norden aus, während vom Süden der Laub-/ Mischwald nach Norden drängt. Dadurch sind viele Tier- und Pflanzenarten, die sich nicht schnell genug anpassen können, gefährdet. Zudem könnte sich – vor allem aufgrund einer höheren CO2-Konzentration in der Luft – das Baumwachstum dramatisch verändern bzw. ein Baumsterben einsetzen. Weitere Probleme sind eine erhöhte Waldbrandgefahr sowie ein stärkerer Insektenbefall, besonders auch durch invasive Arten.


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