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Legionellen

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  • Beitrag zuletzt geändert am:21. November 2023

Legionellen sind unsichtbare, aber potenziell gefährliche Bewohner unserer alltäglichen Wasserumgebungen. Obwohl sie natürlich vorkommen und oft harmlos sind, können sie unter bestimmten Bedingungen zu einer ernsthaften Bedrohung für die Gesundheit werden. In diesem Artikel werden wir die Welt der Legionellen erkunden – von ihrer Biologie und Verbreitung bis hin zu den Krankheiten, die sie verursachen können. Wir werden auch betrachten, wie sie sich übertragen, wer besonders gefährdet ist und wie man sich vor einer Infektion schützen kann. Tauchen wir ein in die verborgene Welt dieser mikroskopisch kleinen, aber bedeutenden Bakterien.

Was sind Legionellen?

Legionella-Bakterien sind stäbchenförmig und kommen häufig in warmem Wasser vor. Sie bevorzugen Temperaturen zwischen 25 °C und 45 °C. Diese Bakterien können sich in Wassersystemen wie Rohrleitungen und Warmwassersystemen vermehren. Wenn sie als feine Wassertröpfchen (Aerosole) in hohen Konzentrationen eingeatmet werden, können sie beim Menschen zu schweren Erkrankungen führen, darunter die Legionärskrankheit, eine Art Lungenentzündung.

Wie entstehen Sie?

Legionellen sind wie kleine Samen, die in Gewässern inaktiv bleiben. In natürlichen Umgebungen wie Seen oder Flüssen sind sie normalerweise harmlos. In künstlich angelegten Warmwassersystemen gedeihen sie jedoch prächtig. In diesem warmen und feuchten Lebensraum beginnen sie sich zu vermehren, wenn die Temperaturen zwischen 25 °C und 45 °C liegen. Ihr Wachstum bleibt unbemerkt, und sie können sich exponentiell vermehren, was eine potenzielle Gefahr darstellt.

Wo kommen Legionellen vor?

Legionellen kommen in einer Vielzahl von Umgebungen vor, sowohl in natürlichen als auch in künstlichen Wassersystemen:

  1. Natürliche Gewässer: Sie sind ein natürlicher Bestandteil von Oberflächengewässern wie Seen, Flüssen und Bächen sowie im Grundwasser.

  2. Wasserführenden SystemenIn städtischen Wasserversorgungssystemen und in der Wasserversorgung von Gebäuden können Legionellen vorhanden sein, insbesondere wenn das Wasser längere Zeit steht oder die Wassertemperatur für die Vermehrung der Bakterien günstig ist.

  3. Warmwassersysteme: Sie gedeihen besonders gut in Warmwasserbereitern, Heißwasserleitungen und Duschköpfen, wo das Wasser eine ideale Temperatur für ihr Wachstum aufweist.

  4. Klimaanlagen und Luftbefeuchter: Kühltürme, Verdunstungskühler und Luftbefeuchter, insbesondere solche, die Aerosole erzeugen, können ebenfalls ein Nährboden für Legionellen sein.

  5. Andere Wasserführende Systeme: Dazu gehören Whirlpools, Thermalbäder, Schwimmbäder, dekorative Brunnen und andere Einrichtungen, in denen Wasser zirkuliert oder gespeichert wird.

Das Vorhandensein von Legionellen in diesen Umgebungen stellt nicht immer ein Gesundheitsrisiko dar. Probleme treten in der Regel auf, wenn sich die Bakterien schnell vermehren und dann als Aerosole (feine Wassertröpfchen) dadurch in die Lunge gelangen.

Wie übertragen Sie sich auf den Menschen?

Die Übertragung von Legionellen auf den Menschen erfolgt hauptsächlich durch das Einatmen von Aerosolen (feinsten Wassertröpfchen), die die Bakterien enthalten. Dies geschieht in Umgebungen, in denen warmes Wasser vernebelt wird, wie beispielsweise beim Duschen, in Whirlpools oder durch Klimaanlagen. Die Bakterien werden dabei nicht durch das Trinken des Wassers oder von Person zu Person übertragen, sondern ausschließlich durch das Einatmen infizierter, feiner Wassertröpfchen in die Lungen.

Welche Krankheiten können Legionellen auslösen?

  1. Legionärskrankheit (Legionellose): Eine schwere Form der Lungenentzündung, die durch das Einatmen von mit Legionellen kontaminierten Aerosolen (feine Wassertröpfchen) verursacht wird. Symptome umfassen Fieber, Husten, Kurzatmigkeit und manchmal Muskelschmerzen und Kopfschmerzen.

  2. Pontiac-Fieber: Eine mildere, grippeähnliche Erkrankung, die durch die gleichen Bakterien verursacht wird. Die Symptome ähneln denen der Grippe, einschließlich Fieber, Kopfschmerzen und Muskelschmerzen, und treten meistens ohne Lungenentzündung auf. Das Pontiac-Fieber klingt in der Regel ohne Behandlung innerhalb weniger Tage ab.

Wie erkenne ich eine mögliche Erkrankung?

Die Symptome einer Legionelleninfektion variieren je nach Art der Erkrankung. Wichtig ist in jedem Fall einen Arzt aufsuchen um eine eindeutige Diagnose und entsprechende Behandlung zu erhalten.

  1. Legionärskrankheit (Legionellose): Eine schwerere Erkrankung, die Symptome wie hohes Fieber, Schüttelfrost, Husten (oft trocken oder mit wenig Schleim), Atembeschwerden, Muskelschmerzen, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Appetitlosigkeit und manchmal Durchfall und Verwirrtheit aufweist. Die Symptome entwickeln sich normalerweise zwei bis zehn Tage nach der Exposition gegenüber den Bakterien.

  2. Pontiac-Fieber: Eine leichtere Erkrankung, die grippeähnliche Symptome wie Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Muskelschmerzen verursacht, aber normalerweise ohne Lungenentzündung auftritt. Die Symptome beginnen normalerweise innerhalb von ein bis zwei Tagen nach der Exposition und klingen in der Regel ohne Behandlung innerhalb weniger Tage ab

Wer ist besonders gefährdet?

Legionellen stellen ein erhöhtes Risiko für bestimmte Personen dar, die aufgrund ihres Gesundheitszustands oder ihrer Lebensumstände anfälliger für eine Infektion sein können. Nachfolgend finden Sie eine Auflistung der potenziell besonders gefährdeten Personengruppen:

  1. Ältere Menschen: Das Risiko steigt mit zunehmendem Alter, da das Immunsystem im Laufe der Zeit schwächer wird.

  2. Menschen mit geschwächtem Immunsystem: Personen mit Immunschwäche, sei es aufgrund von Krankheiten, wie HIV/AIDS, oder durch die Einnahme von Immunsuppressiva, sind anfälliger für Infektionen.

  3. Chronische Lungenerkrankungen: Personen mit chronischen Lungenerkrankungen, wie COPD oder Asthma, haben ein erhöhtes Risiko, da ihre Lungen bereits vorgeschädigt sind.

  4. Raucher und ehemalige Raucher: Rauchen schädigt die Lunge und beeinträchtigt die Fähigkeit des Körpers, Infektionen abzuwehren.

  5. Personen, die häufig in Umgebungen mit potenziell kontaminiertem Wasser arbeiten oder leben: Dies schließt z.B. Beschäftigte in Hotels oder Gesundheitseinrichtungen ein, wo Legionellen in Wassersystemen vorkommen können.

Wie erfolgt die Behandlung?

Die Behandlung der durch Legionellen verursachten Erkrankungen hängt von der Art und Schwere der Infektion ab:

  1. Legionärskrankheit: Diese schwerere Form der Infektion wird in der Regel mit Antibiotika behandelt. Die spezifischen Antibiotika zielen darauf ab, die Legionellen-Bakterien zu bekämpfen. Es ist wichtig, die Behandlung frühzeitig zu beginnen, um Komplikationen zu vermeiden.

  2. Pontiac-Fieber: Diese mildere Erkrankung erfordert normalerweise keine Antibiotika. Die Symptome klingen oft von selbst innerhalb weniger Tage ab. Supportive Maßnahmen wie Ruhe und Flüssigkeitszufuhr können helfen, die Beschwerden zu lindern.

Welche Präventionsmaßnahmen gibt es?

Um das Risiko einer Legionelleninfektion zu minimieren, können folgende präventive Maßnahmen ergriffen werden:

  1. Regelmäßige Wartung von Wassersystemen: Dies beinhaltet die regelmäßige Reinigung und Desinfektion von Warmwasserspeichern, Duschköpfen und anderen Wasser führenden Systemen.

  2. Kontrolle der Wassertemperatur: Halten Sie das Wasser in Warmwassersystemen über 60 °C um die Entstehung zu verhindern

  3. Leitungenregelmäßig spülen: Stellen Sie sicher, dass das Wasser in den Leitungen regelmäßig fließt, um die Bildung von Legionellenkolonien zu verhindern. Grade wenn Sie längere Zeit im Urlaub waren, sollten Sie die Leitungen einmal durchspülen.

  4. Einsatz von Filtersystemen: Einbau von Legionellenfiltern beispielsweise in der Dusche, können eine sinnvolle Möglichkeit sein. Hierbei ist der der regelmäßige Tausch der Filter jedoch zwingend erforderlich

  5. Prüfungen und Tests: Bei Verdacht Legionellen sollten Sie einen Wassertest durchführen um Klarheit zu bekommen.

Schlussfazit

In diesem Blogartikel haben wir die Natur der Legionellen-Bakterien, ihre Entstehung und Verbreitung, die durch sie verursachten Krankheiten und Risikogruppen umfassend betrachtet. Besonders wichtig ist das Bewusstsein für die Präventionsmaßnahmen, die jeder Einzelne ergreifen kann, um das Risiko einer Infektion zu minimieren. Von der regelmäßigen Wartung von Wassersystemen über die Kontrolle der Wassertemperatur bis hin zu regelmäßigen Tests – diese Maßnahmen sind entscheidend, um unsere Gesundheit und die unserer Mitmenschen zu schützen. Legionellen mögen eine verborgene Bedrohung sein, doch durch informiertes Handeln und Vorsicht können wir uns effektiv davor schützen.