Hormone im Trinkwasser

Inhaltsverzeichnis

Das Thema Hormone im Trinkwasser und ihre potenziellen negativen Auswirkungen auf Gesundheit und Umwelt gewinnt zunehmend an Bedeutung.

Dieser Blogartikel beleuchtet die verschiedenen Wege, auf denen Hormone in unser Trinkwasser gelangen, die gesundheitlichen und umweltbezogenen Auswirkungen dieser Verunreinigungen und die Methoden zu ihrer Entfernung.

 

Wie gelangen Hormone in unser Trinkwasser?

Die häufigsten Wege wie Horme in unser Trinkwasser gelangen ist durch die Einnahme von Medikamenten in welchen Hormone enthalten sind. 

Das bekannteste Medikament ist hierbei die Antibabypille.

 

Drei Arten wie Hormone ins Trinkwasser gelangen

Durch unsere Ausscheidungen gelangen die Hormone in die Kanalisation. 

Weil unsere heutigen Kläranlagen nicht dafür ausgelegt sind Hormone aus dem Wasser zu entfernen, gelangen diese in unser Trinkwasser

Auch über die pharmazeutischen Industrie und Landwirtschaft gelangen Hormone ins Trinkwasser. 

Der Grund hierfür ist, dass Flüssigkeiten leider oft direkt in Gewässer in der Umgebung abgeleitet werden.

Im Trinkwasser gefundene Hormone

In den letzten Jahren haben zahlreiche Studien und Untersuchungen die Existenz verschiedener Hormone im Trinkwasser nachgewiesen. Dies hat Bedenken hinsichtlich der Sicherheit und möglicher langfristiger Auswirkungen auf die menschliche Gesundheit und die Umwelt geweckt.

Zu den bemerkenswerten Studien gehören das HoWiTri-Projekt in Deutschland, das sich mit der Untersuchung von hormonell wirksamen Stoffen im Trinkwasser befasst, und eine Studie des Umweltbundesamtes aus dem Jahr 2019, bei der synthetische Hormone in verschiedenen Gewässern, darunter auch im Grundwasser, entdeckt wurden.

Großer Haufen Tabletten und Pillen

Gefundene Hormone:

  • Estrone: Ein natürlich vorkommendes Östrogen, das sowohl in menschlichen als auch in tierischen Ausscheidungen gefunden wird. 

  • Estradiol: Ein weiteres natürlich vorkommendes Östrogen, das für seine Rolle in der weiblichen Fortpflanzung bekannt ist. 

  • Progesteron: Ein Hormon, das sowohl bei Männern als auch bei Frauen vorkommt und in der Schwangerschaft eine wichtige Rolle spielt. 

  • Testosteron: Ein androgenes Hormon, das hauptsächlich bei Männern vorkommt und für die männliche Fortpflanzung sowie die sekundären Geschlechtsmerkmale wichtig ist. 

  • 17α-Ethinylestradiol (EE2): Ein synthetisches Östrogen, das in hormonellen Verhütungsmitteln verwendet wird wie der Pille.

Auswirkungen auf die Umwelt

Nicht nur auf uns Menschen können Hormone einige Auswirkungen haben.

Die Umwelt kann durch Hormone auf unterschiedliche Art und Weiße beeinflusst werden, was indirekt auch wieder auf uns Menschen eine Auswirkung habe kann.

Ein Reh dass im Wald steht
  • Wildtierpopulationen: Hormonaktive Substanzen können die Fortpflanzung und Entwicklung von Wildtieren beeinträchtigen. 

  • Ökosysteme: Die Veränderung eines Teils des Ökosystems, wie die Fortpflanzung von Fischen, kann Kettenreaktionen auslösen, die das gesamte Ökosystem beeinflussen. 

  • Wasserqualität: Hormone im Wasser, insbesondere in Gewässern in der Nähe von landwirtschaftlichen Betrieben oder städtischen Abwasseranlagen, können die Wasserqualität beeinträchtigen und damit die Gesundheit von Menschen und Tieren gefährden.

Hormone & hormonaktive Substanzen

Im Zusammenhang mit Hormonen im Trinkwasser ist es wichtig den Unterschied zwischen diesen und hormonaktiven Substanzen zu kennen. 

Obwohl sie ähnlich klingen, haben sie unterschiedliche Bedeutungen und Auswirkungen auf unseren Körper und unsere Umwelt.

Eine Frau welche sich eine Frage stellt

Hormone: 

sind natürliche chemische Botenstoffe, die von Drüsen im Körper produziert werden. Sie reisen durch den Blutkreislauf und geben verschiedenen Organen und Geweben Anweisungen. 

Sie sind für viele Prozesse im Körper wichtig, wie Wachstum, Stoffwechsel, Fortpflanzung und Stimmungsregulierung.

Hormonaktive Substanzen 

sind Chemikalien, die nicht natürlich im Körper vorkommen. Sie können von außen kommen, wie z.B. durch Medikamente, Pestizide oder Kunststoffe. 

Diese Substanzen können ähnliche Wirkungen wie natürliche Hormone haben, indem sie in den Körper gelangen und mit dem normalen Hormonsystem interagieren. 

Sie können die natürliche Funktion der Hormone imitieren, blockieren oder stören und so potenziell gesundheitliche Probleme verursachen.

Hormone im Trinkwasser erkennen

Um Hormone oder Hormonaktiven Substanzen im Trinkwasser zu erkennen sind spezielle wissenschaftliche Test erforderlich. 

Der Grund hierfür ist, dass Hormone dort nur in sehr geringer Konzentration vorhanden sind.

Ein Mikroskop das eine Probe untersucht

Liquid Chromatography-Mass Spectrometry (LC-MS)

Diese Methode kombiniert Flüssigchromatographie, die Verbindungen aufgrund ihrer unterschiedlichen chemischen Eigenschaften trennt, mit Massenspektrometrie, die diese Verbindungen aufgrund ihrer Masse identifiziert. LC-MS ist besonders effektiv bei der Erkennung und Quantifizierung niedriger Konzentrationen von Hormonen im Wasser.

Gaschromatographie-Massenspektrometrie (GC-MS)

Ähnlich wie LC-MS, aber GC-MS verwendet Gaschromatographie zur Trennung von Substanzen. Diese Methode ist nützlich für die Analyse von flüchtigen und halbflüchtigen organischen Verbindungen.

Hormone im Mineralwasser

Hormonaktive Substanzen sind nicht nur im Leitungswasser zu finden, sondern auch in Flaschen-Mineralwasser.

Martin Wagner, Biologe an der Abteilung Aquatische Ökotoxikologie der Goethe-Universität Frankfurt am Main, untersuchte 20 verschiedene Mineralwassermarken und stellte interessante Befunde fest.

Die Forschung zeigte, dass insbesondere die Kombination verschiedener hormonaktiver Substanzen problematisch ist. In zwölf Mineralwasserproben wurden Chemikalien entdeckt, die den menschlichen Östrogenrezeptor aktivieren können. 

Martin Wagner erklärte in einem Interview, dass die Wirkung dieser Proben in den Mineralwässern dem Effekt von 18 mg natürlichem Östrogen pro Liter Wasser entspricht.

Auffallend oft waren Mineralwässer aus PET-Flaschen betroffen. Es wird vermutet, dass ein Teil der hormonellen Verunreinigung aus dem Kunststoff der Flaschen stammt, der Mikroplastik freisetzen kann. 

Hormone aus dem Trinkwasser entfernen 

Es gibt unterschiedliche Möglichkeiten um Hormone aus dem Trinkwasser zu entfernen. Die beste und zuverlässigste Methode ist die Umkehrosmose, bei der eine semipermeable Membran verwendet wird, um fast alle Arten von Verunreinigungen, einschließlich Hormone, aus dem Wasser zu filtern. 

Unser Fazit

Abschließend lässt sich sagen, dass das Thema Hormone im deutschen Trinkwasser eine wichtige Umwelt- und Gesundheitsfrage darstellt. Obwohl Hormone und hormonaktive Substanzen in der Regel nur in geringen Mengen im Wasser vorhanden sind, ist ihre potenzielle Wirkung auf den menschlichen Körper und die Umwelt nicht zu unterschätzen.

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